Intimacy coordinator

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ab Mai 2023

Die Arbeit eines Intimacy Coordinators basiert auf Zustimmung und ist zu vergleichen mit der Arbeit eines Stunt Coordinators. Er ist zuständig für eine wiederholbare Choreographie bei der Darstellung von Intimität. Er ist die Schnittstelle zwischen SchauspielerInnen und den Visionen der Regie. Ein I.C. greift nicht in den künstlerischen Prozess ein.

„Sie sorgen für physische, emotionale und professionelle Grenzen, damit wir Werke über Ausbeutung, mangelnden Respekt und Machtmissbrauch schaffen können, ohne in dem Prozess ausgebeutet oder missbraucht zu werden.“

Ein Intimitätskoordinatorin oder Intimitätscoach berät und betreut im Theater oder Film- beziehungsweise Fernsehproduktion Schauspieler und das Team, insbesondere die Regie, bei der Umsetzung intimer und Sexszenen mit dem Ziel, dass ein respektvoller und sicherer Umgang zwischen den Beteiligten herrscht und keine sexuelle Belästigung geschieht.

Die Tätigkeit ist vergleichbar mit der eines Stuntkoordinatoren oder Bühnenkampfchoreografen da eine Choreografie und ein konsensbasierter Rahmen entwickelt werden, vom Intimitätskoordinator bei intimen Szenen und vom Stuntkoordinator bei Actionsequenzen, die beide jeweils physische Berührungen zwischen den Schauspielern erfordern.

„teils Vermittler, teils Berater, teils Choreograf“.

  • Context: Zwischen den Entwicklern der Szene sowie den Schauspielern werden das Verständnis und der Kontext der Szene abgeklärt, damit Intimität immer der Geschichte dient.
  • Communication: Zwischen allen Beteiligten soll eine fortlaufende Kommunikation und die Möglichkeit zur Diskussion, auch um Unbehagen und Überschreitungen zu melden, bestehen.
  • Consent: Für alle Beteiligten werden individuelle Grenzen bestimmt sowie festgelegt, welchen Handlungen und Berührungen sie für eine Szene zustimmen.
  • Choreography: Basierend auf dem vereinbarten Konsent wird eine sichere Choreographie erstellt und im Dreh umgesetzt, von der nicht ohne Absprache abgewichen werden darf. An einem Schauspieler soll nicht spontan eine unvorbereitete Handlung oder Berührung ausgeführt werden, der die Person nicht zugestimmt hat.
  • Closure: Nach Durchführung der Szene soll mit einem abschließenden Moment wie etwa einem kleinen Ritual das Ende der Intimität markiert und eine Grenze zwischen dem Persönlichen und Professionellen gezogen werden.

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